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Die kleine Schneemaus

Es war ein kalter Wintermorgen am 14. Dezembertag.

Weihnachten stand kurz vor der Tür und in dem Dorfe Kieselbach liefen die Menschen sehr geschäftig durch die Straßen, um noch Geschenke für ihre Lieben zu besorgen, und dies oder jenes noch zu erledigen.

Ein paar Kinder tobten laut lachend und schreiend die Straße entlang. Eines von Ihnen formte einen großen Schneeball und zielte damit auf das hinterteil seines Freundes. Es war ein lustiger Anblick, den der Schneeball auf der Hose des kleinen Jungen hinterließ.

Die Straßen waren mit vielen bunten Lichtern festlich aufgeputzt, einige in Sternform, andere sahen aus wie Glocken und über dem breitesten Stück der Straße hing sogar ein Rentierschlitten, aus dem der Weihnachtsmann mit lachendem Gesicht winkte. Am Ende der Straße stand ein wunderschön geschmückter Christbaum mit roten und goldenen Kugeln und an der Spitze war ein Engel angebracht.

Es begann zu schneien. Ganz leicht zuerst, aber die Flocken wurden immer dichter. Wie Federn so leicht sanken sie vom Himmel herab und gesellten sich zu ihren Kameraden, die schon am Boden liegen geblieben waren. Nach und nach waren die Dächer der Häuser und der schöne Christbaum wie mit Zucker überstreut. Die Menschen auf den Straßen sahen alle aus wie lauter Schneemänner.

Hinter dem Holzstoß, neben einem hübschen, alten Haus, wohnte eine Mäusefamilie mit zwei Kindern - Franz und Paul. Die beiden waren so richtige kleine Mäuse-Lausbuben, immer zu Streichen aufgelegt. Die Mäuseeltern hatten ihre Kinder sehr lieb, so wie alle Eltern ihre Kinder lieb haben.

Es war mittlerweile einiges an Schnee gefallen und das Schneetreiben wurde immer dichter. Man konnte kaum die Hand vor den Augen sehen, so dicht fielen die Flocken.

„Mann Das ist aber ein Schneegestöber“, rief der Mäusevater. „Ich möchte, dass ihr heute zu Hause bleibt, denn da draußen verlauft ihr euch!“

Franz und Paul machten lange Gesichter. Sie wollten doch noch ein Geschenk für die Eltern besorgen.

Die Mäusemutter strich den beiden liebevoll über die Köpfe: „Es wird bald aufhören zu schneien, dann dürft ihr nach draußen und spielen. Aber ihr bleibt in der Nähe vom Haus, ist das KLAR“ Die beiden nickten artig und trollten sich in ihr Zimmer.

„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Franz. „Wir haben doch noch nichts für die Eltern zu Weihnachten.“ - „Es wird schon aufhören, und dann gehen wir einfach und besorgen etwas schönes“, meinte Paul und kramte die Spielzeugkiste hervor. Aber es wollte und wollte nicht aufhören zu schneien. Die Flocken fielen sogar immer dichter.

Franz und Paul fassten einen Plan.

Sie würden sich einfach an den Eltern vorbei schleichen, so wie Cowboys und Indianer.

Gesagt, getan.

Sie setzten ihre Mützen auf und stahlen sich aus dem Haus. War das ein Schneesturm! Die beiden machten sich auf den Weg, sie wollten für die Eltern eine kleine Teekanne besorgen.

Doch schon nach kurzem fiel ihnen das Laufen im Schnee immer schwerer. Und wo waren die Lichter von Kieselbach?

Oh Schreck, sie hatten sich verirrt!

Ängstlich kuschelten sie sich in eine Mauerritze und kuschelten sich aneinander, es war bitterkalt geworden. „Wir müssen warten, bis es aufgehört zu schneien, dann finden wir wieder nach Hause zurück“, versuchte Franz seinen Bruder zu beruhigen, der bis zum Mäuseschwänzchen zitterte.

Dabei war es Franz auch so kalt, dass seine Mäusezähnchen klapperten ...

In der Zwischenzeit hatten die Eltern zum Abendessen gerufen - und als die Mäusebuben nicht erschienen, merkten sie natürlich, dass Franz und Paul weg waren.

Die Mutter weinte und der Vater tröstete sie, obwohl ihm auch schon Angst und Bang war.

Auf einmal klopfte es an der Tür.

Der Mäusevater öffnete - und bekam einen Riesenschreck!

Draußen stand der böse, schwarze Kater, vor dem sich selbst die anderen Katzen fürchteten.

Aber - ihr werdet es kaum glauben - er brachte Franz und Paul nach Hause. 

„Diese beiden habe ich soeben vor einem Tor gefunden, sie haben nicht mehr nach Hause gefunden. Sie sind schon fast erfroren und ich dachte mir, ihr werdet sie sicher schon vermissen“,

schnurrte der Kater.

War das eine Freude.

Der Mäusevater konnte es ebenso wenig fassen wie die Mutter, dass ausgerechnet der böse Kater ihre Mäusekinder ganz unversehrt nach Hause brachte und ihnen kein Leid antat.

Natürlich war der Kater eingeladen, er hieß übrigens Felix, das Weihnachtsfest mit der Mäusefamilie zu verbringen. Was er gerne tat.

 

Von dieser Zeit an war Felix ein guter Freund der Familie - und er hat außerdem eine sehr schöne Teekanne besorgt.

 

Aber das ist eine ganz andere Geschichte  ...

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